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Retina Display: Apples hauseigene Bildschirmtechnik

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Am Wochenende besucht mich oft der Sohn meiner älteren Schwester. Er lernt jetzt in der Schule Latein und erzählte mir letztens wieder, welche neuen Wörter er gelernt hat: “Retina heißt Netzhaut, wusstest du das?” Das wusste ich nicht. Aber dafür konnte ich ihm erklären, was ein Retina Display ist und wie es funktioniert.

 

Retina Display: Bitte Abstand halten!

 

Als Retina Display bezeichnet Apple seine Bildschirme, bei denen die Pixeldichte höher ist als die des Auges. Die Pixelanzahl ist damit für das Auge eigentlich nicht mehr wahrnehmbar. Der Begriff Retina fiel im Zusammenhang mit Smartphones zum ersten Mal beim iPhone 4, das eine Auflösung von 960 x 640 Pixel hatte und 326 ppi bot.

Die besondere Wirkung der Bildschirme entsteht aber nicht nur durch die reine Pixeldichte, sondern auch durch den Betrachtungsabstand. Schaut man aus einer Entfernung von 25 bis 30 cm auf das iPhone 4, liegt die Pixeldichte bei 300 bis 320 ppi. Das ist die magische Zahl, ab der das Auge keine unterschiedlichen Bildpunkte mehr erkennen kann. Diese hohe Dichte ist angenehmer für das Auge, denn Schriften wirken hier weicher und Bilder schärfer. Die meisten Leute denken, Retina Display sei ein technischer Fachbegriff, aber eigentlich ist es nur ein Markenname von Apple, der in den USA sogar geschützt ist.

 

Gestochen scharfe Bilder

 

Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen wurde bei Retina Displays die Zahl der darstellbaren Pixel vervierfacht. Dennoch bleibt die darstellbare Fläche gleich, sodass Schriften und Bilder noch erkennbar bleiben. Diese Funktion wird HiDPI-Modus (High Dots per Inch) genannt. Das aktuelle iPhone 6 Plus hat sogar eine Pixeldichte von 401 dpi.

Doch bei den neuen Displays sind auch die Farben brillanter als bei anderen Bildschirmen. Das liegt insbesondere daran, dass sich bei der Displaytechnologie mit dem iPhone 4 einiges geändert hat. Vorher wurden TN-Zellen verwendet. Diese Technologie wurde 1970 von zwei Physikern aus Deutschland und der Schweiz, Martin Schadt und Wolfgang Helfrich, erfunden. Dabei bildet der Flüssigkristall im Bildschirm eine Spirale und lässt so das Licht durch. Bei den neuen IPS-Displays dreht sich der Kristall einfach um, damit das Licht durchgelassen werden kann. Dadurch verbessert sich der Blickwinkel, was für bessere Kontraste und brillantere Farben sorgt.

Ich kann zwar kein Latein, aber mit meinem Wissen rund um Computer und Mobilfunk konnte ich meine Ehre als kluge Tante wiederherstellen.

 

 


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